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Karl Hans Walther wurde am 04. Oktober 1895 in Gotha geboren. 1914 nahm er das Medizinstudium an der
Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen
auf.
Aufgrund seiner Teilnahme am I. Weltkrieg konnte er das Studium erst 1919 fortsetzen und 1922 mit dem Staatsexamen beenden.
Er studierte an den Universitäten Berlin, Jena, Heidelberg und Hamburg und wurde 1923 promoviert.
Er spezialisierte sich im Fach Hygiene und habilitierte sich 1937.
Von 1920 bis 1928 war er Sanitätsoffizier der Reichswehr in Berlin, Halberstadt und Görlitz,
1928 wurde er Leiter des Medizinischen Untersuchungsamtes Berlin und der Hygienischen Untersuchungsstelle Dresden.
Von 1933 bis 1939 bekleidete er das Amt des Fachreferenten für Hygiene in der Heeressanitätsinspektion im Reichswehrministerium.
1936 wurde er Standortarzt und Chefarzt im Standortlazarett Berlin und Dozent für Hygiene an der Universität Leipzig.
1939 erfolgte die Ernennung zum Chefepidemiologen und Armeearzt der Heeresgruppe A und des Armeeoberkommandos Norwegen.
1944 wurde er zum Generalarzt ernannt, 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
Er besuchte die Antifa-Schule in Krasnogorsk und nahm Verbindung zum
Nationalkomitee Freies Deutschland
auf.
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In der Gefangenschaft beteiligte er sich mit Vorträgen vor deutschen Kriegsgefangenen aktiv an der antifaschistischen Propagandaarbeit.
1949 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft in die gerade gegründete DDR entlassen und begann eine Tätigkeit im Ministerium für Gesundheitswesen.
1950 übernahm Professor Walther die Leitung der Abteilung für Hygiene und Seuchenbekämpfung in der DDR.
In den Jahren 1950 und 1951 erwarb er sich Anerkennung bei den ihm übertragen Aufgaben zur hygienischen Sicherstellung des Deutschlandtreffens der Jugend und der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin.
Am 15. September 1952 trat Professor Walther in die KVP ein und wurde Chef der Medizinischen Verwaltung im Ministerium des Innern.
Am 01. Oktober 1952 wurde er zum Generalmajor ernannt. In dieser Funktion setzte er sich mit ganzer Kraft für die medizinische Betreuung der Angehörigen der KVP ein.
Am 11. Dezember 1952 wurde er für seine Verdienste mit dem Ehrentitel Verdienter Arzt des Volkes ausgezeichnet.
Im Jahre 1954 erschien im Verlag Volk und Gesundheit das Lehrbuch für Hygiene, dessen Herausgeber Professor Walther war.
1954 wurde er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.
Mit der Gründung der Dienststelle III Greifswald der KVP, der späteren MMS, wurde Generalmajor Prof. Dr. Karl Hans Walther deren erster Kommandeur.
Aufgrund eines langjährigen Leidens wurde er 1956 in den Ruhestand versetzt. Er starb am 09. März 1965 im Alter von 65 Jahren in Dresden.
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Literatur
1)https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Hans_Walther
2)Zöllner, E., Schriften der Militärmedizinischen Sektion an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Heft 9
Fünfundzwanzig Jahre im Dienste der Heranbildung des militärmedizinischen Nachwuchses und der militärmedizinisch-wissenschaftlichen Arbeit in der
Deutschen Demokratischen Republik
3)Chron, Petra(geb. Walther) persönliche Mitteilung
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