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Ludwig Mecklinger wurde am 14. November 1919 als Sohn eines Gewerbetreibenden in Buchdorf / Bayern geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule von 1925 bis 1929 besuchte er das Humanistische Gymnasium in Eichstädt / Bayern, an dem er 1937 das Abitur ablegte.
Im gleichen Jahr begann er ein Studium der Philosophie, das er nach 2 Semestern abbrechen musste, da er 1938 zum Reichsarbeitsdienst und im April 1939 zur deutschen Luftwaffe einberufen wurde.
Sein letzter Dienstgrad war Unterarzt der Reserve.
Während seines Militärdienstes begann er im Herbst 1939 das Studium der Medizin in Leipzig und legte Ende 1944 / Anfang 1945 in Berlin das Staatsexamen ab.
Gleichzeitig wurde er zum Dr. med. promoviert.
Die ärztliche Laufbahn von Dr. Ludwig Mecklinger begann während des II. Weltkrieges in verschiedenen Lazaretten
und setzte sich nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Juli 1945 in der Tätigkeit als Allgemeinpraktiker bis Herbst 1945 fort.
Danach absolvierte er eine mehrmonatige Spezialausbildung in der Seuchenbekämpfung. Von Anfang 1946 bis Ende 1947 widmete sich dieser Aufgabe.
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Im Jahre 1948 wurde Dr. Mecklinger in die Funktion eines Abteilungsleiters im damaligen Landesgesundheitsamt Halle / Saale berufen.
In diesen Jahren wurde er mit den Grundsätzen und Inhalten des neuen, demokratischen Gesundheitswesens vertraut, ab 1952 half er als Stellvertreter des Vorsitzenden das Deutsche Rote Kreuz aufzubauen.
Während dieser Zeit legte er als Fernstudent das juristische Staatsexamen ab.
Im November 1955 übernahm Dr. Mecklinger im Auftrag der SED, der er seit ihrer Gründung angehörte,
eine verantwortliche Funktion im Medizinischen Dienst der Kasernierten Volkspolizei und wurde zum Oberst ernannt.
Nach Gründung der Nationalen Volksarmee berief der Minister für Nationale Verteidigung Oberst Dr. Mecklinger im März 1957 zum Kommandeur der Miltärmedizinischen Sektion.
Aufgrund seiner großen Erfahrungen in der Führung und Erziehung junger Menschen leistete er hier einen entscheidenden Beitrag für die Entwicklung der MMS zu einer sozialistischen Hochschuleinrichtung der Militärmedizin.
Für seine Verdienste um die Entwicklung des medizinischen Dienstes der NVA wurden Oberst Dr. Mecklinger die Ehrentitel Verdienter Arzt des Volkes (1959) und Obermedizinalrat (1962) verliehen.
Seine Leistungen wurden außerdem mit weiteren hohen staatlichen Auszeichnungen anerkannt.
In seiner Eigenschaft als Kommandeur der Militärmedizinischen Sektion bekleidete Oberst Dr. Mecklinger die Funktion des Prorektors für Militärmedizin.
Er war Mitglied des Rates der Medizinischen Fakultät und des hohen Senats der Ernst-Moritz-Arndt-Universität.
Hier wurde ihm 1959 die Leitung des Lehrstuhls für Sozialhygiene am Hygienischen Institut übertragen.
Nach seiner Habilitation berief der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR Oberst Dr. Mecklinger im Januar 1964 zum Professor.
Mit der Übernahme der Funktion des Stellvertreters des Ministers für Gesundheitswesen der DDR im gleichen Jahr wurde
Oberst Prof. Dr. Mecklinger von seinen Pflichten als Kommandeur der MMS entbunden und aus dem aktiven Wehrdienst entlassen.
Seit November 1971 ist er als Minister für Gesundheitswesen der DDR tätig.
Der IX. Parteitag wählte ihn zum Kandidaten des Zentralkomitees.
In Anerkennung seines persönlichen Einsatzes beim Aufbau eines leistungsfähigen Gesundheitswesens in der DDR wurde ihm an seinem 60-sten Geburtstag
vom Vorsitzenden des Staatsrates die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold verliehen.
OMR Prof. Dr. Ludwig Mecklinger verstarb währen seines Urlaubs in der Bretagne in Frankreich am 22. Juni 1994.
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Literatur
Zöllner, E., Schriften der Militärmedizinischen Sektion an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Heft 9
Fünfundzwanzig Jahre im Dienste der Heranbildung des militärmedizinischen Nachwuchses und der militärmedizinisch-wissenschaftlichen Arbeit in der Deutschen Demokratischen Republik
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UAG Fotosammlung
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