Die Ausbildung von Ärzten, Zahnärzten und Apothekern für die bewaffneten Organe der DDR

Vorbemerkungen
Vorbemerkungen


Bevor wir uns dem Hauptthema "Ausbildung von Ärzten, Zahnärzten und Apothekern für die bewaffneten Organe der DDR" zuwenden, erscheint es sinnvoll, einen Blick zurückzuwerfen auf die in den 10 Jahren seit Beendigung der Konferenz von Potsdam im August 1945 bis zum Beschluss der Regierung der DDR über die Ausbildung militärmedizinscher Hochschulkader an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald im Jahre 1954 vergangen waren. Sinnvoll deshalb, weil in diesen Jahren von August 1945 bis zum Beginn des Wintersemesters 1955/1956 für die Bevölkerung in der sowjetischen Besatzungszone gemäß den Potsdamer Beschlüssen tiefgreifende Veränderungen in nahezu allen Lebensbereichen verwirklicht wurden.
Auf der Konferenz von Potsdam (1)wurden Beschlüsse über den Aufbau eines antifaschistischen und demokratischen Deutschlands gefasst. Das Hauptziel der Beschlüsse von Potsdam waren die Entnazifizierung, Demokratisierung und die Entmilitarisierung Deutschlands. Auch wurde Deutschland verpflichtet, Reparationsleistungen an die Staaten zu erbringen, die durch den von Deutschland entfesselten II. Weltkrieg entstanden waren.(2)
Bis zum Abschluss eines Friedensvertrages der Siegermächte mit einer zu bildenden deutschen Regierung sollte Deutschland vorübergehend in 4 Besatzungszonen und die Stadt Berlin in 4 Sektoren geteilt und unter Verwaltung durch Militärgouverneure(3)der jeweiligen Besatzungsmacht gestellt werden. Historisch entstandene Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Provinzen Deutschlands sollten davon unberührt bleiben. der jeweiligen Besatzungsmacht gestellt werden. Historisch entstandene Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Provinzen Deutschlands sollten davon unberührt bleiben.
Einige Fragen konnten in Potsdam nicht abschließend geklärt werden, weshalb ein Rat der Außenminister(4) gebildet wurde. Ihm gehörten die Außenminister der drei Siegermächte Großbritannien, Sowjetunion, der Vereinigten Staaten von Amerika sowie Frankreichs und der Republik China an. Hauptaufgabe des Rates war, Friedensverhandlungen mit Deutschland und mit den mit Deutschland verbündeten Staaten vorzubereiten.
Durch Beschluss des Rates der Volkskommissare (Ministerrat) der UdSSR wurde am 06. Juni 1945 die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD)(5)gebildet. Sie hatte die Regierungsgewalt in der sowjetischen Besatzungszone inne und war dafür verantwortlich, dass die Forderungen aus der bedingungslosen Kapitulation eingehalten und die Beschlüsse des Alliierten Kontrollrates(6)durchgesetzt wurden. Zur Verwirklichung der Beschlüsse von Potsdam und zur Erfüllung der Verwaltungsaufgaben in der sowjetischen Besatzungszone erließ die SMAD den Befehl Nr.17 vom 27. Juli 1945 zur Gründung Deutscher Zentralverwaltungen(7). Diese Verwaltungen waren die obersten deutschen Behörden in der sowjetischen Zone. Gleichzeitig mit diesem Befehl wurde die Gründung folgender 11 Zentralverwaltungen angeordnet:
     - Verkehrswesen,
     - Post- und Fernmeldewesen,
     - Brennstoff und Energie,
     - Handel und Versorgung,
     - Industrie,
     - Land- und Forstwirtschaft
     - Finanzen,
     - Arbeit und Sozialfürsorge,
     - Gesundheitswesen,
     - Volksbildung und
     - Justiz.
Etwas später kamen die Zentralverwaltung für Statistik, für deutsche Umsiedler, Inneres, Sequestration und Konfiskation hinzu(8). Zur Mitarbeit in den Zentralverwaltungen waren Bürger der sowjetischen Zone herangezogen, die sich gegenüber der Besatzungsmacht loyal verhielten und die bereit waren, am antifaschistischen und demokratischen Aufbau Deutschlands teilzunehmen. Diese Verwaltungen waren beratende Organe der SMAD und hatten die Aufgabe, die personal- und kaderpolitischen Vorstellungen der SMAD und der durch die SMAD zugelassenen Parteien beim Aufbau zentraler deutscher Behörden durchzusetzen. Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung war Paul Wandel(9)

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Quellen
(1) Die Konferenz von Potsdam
(2) Reparationsleistungen
(3) Militärgouverneure der Besatzungszonen
(4) Der Rat der Aßenminister
(5) Die SMAD war de facto die Regierung in der sowjetischen Besatzungszone
     An ihrer Spitze standen
     von Juni 1945 bis März 1946: Georgie Shukow
     von März 1946 bis März 1949: Wassili Sokolowski
     von März 1949 bis 1953:
     Nach der Gründung der DDR beendete die SMAD ihre Tätigkeit. Nachfolger war die Sowjetische Kontrollkommission (SKKD) die von März 1949 bis 1953 unter Leitung von
     Wassili Tschuikow stand.
(6) Alliierter Kontrollrat"
(7) Befehl Nr.17 der SMAD zur Gründung von Zentralverwaltungen
(8) Niedbalski, B.; Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Bd.3 S.456
(9) Paul Wandel